Stephan Dreyer
Diplom-Jurist - Schwerpunkt u.a. Jugendmedienschutz

Stephan Dreyer ist Senior Researcher für Medienrecht und Media Governance am Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI). Das Forschungsinteresse des Juristen gilt den regulatorischen Aspekten medienvermittelter Kommunikation in einer datafizierten Gesellschaft; er analysiert Herausforderungen, denen sich rechtliche Steuerung angesichts neuer Technologien, Angebotsstrukturen und Nutzungspraktiken gegenüber sieht. Aktuell bearbeitet er juristische Fragen, die sich mit Blick auf algorithmengesteuerte Informations- und Kommunikationsflüsse, automatisierte Entscheidungssysteme sowie kommunikative (Social) Bots ergeben. Ein Augenmerk liegt dabei auf den Möglichkeiten und Grenzen von Transparenz-/Informationspflichten als Steuerungsressource. Stephan Dreyer ist ein Experte für rechtliche Fragestellungen im Schnittbereich von Jugendschutz und Datenschutz. Zudem führt er steuerungswissenschaftlich orientierte sowie komparative Untersuchungen von Systemen und Instrumenten informations- und kommunikationsbezogener Governance durch.

Im Rah­men seiner Dissertation hat er die Problematik sowie die rechtlichen Determinanten von rechtlichen Entscheidungen unter Ungewissheit im Jugendmedienschutz untersucht; ein Schwerpunkt dabei sind die unterschiedlichen Entscheidungsspielräume von Gesetzgeber, Aufsichtsbehörden und Selbstkontrolleinrichtungen und ihre Relevanz für die Verarbeitung von Ungewissheit. Er ist seit 2002 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hans-Bredow-Institut tätig. Zuvor hat der Diplom-Jurist Rechtswissenschaften mit dem Wahlschwerpunkt Information und Kommunikation an der Universität Hamburg studiert.

Stephan Dreyer ist juristischer Sprecher des Beschwerdeausschusses und der Gutachterkommission der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM), Jugendschutz-Sachverständiger bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH (USK.online) und Mitglied des USK-Appellationsausschusses. Er ist Kuratoriumsmitglied der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und sitzt im Beirat von klicksafe.de. Im Rahmen der der europäischen CEO Coalition (2011-2014) war er Vorsitzender der "Technical Task Force on Interoperability and Machine-Readability", die sich mit Fragen der technischen Interoperabilität elektronischer Alterskennzeichen befasste. Von 2014 bis 2016 leitete der das internationale, von der EU-Kommission kofinanzierte technische Pilotprojekt MIRACLE (Machine-readable and interoperable age classification labels in Europe), das die Machbarkeit von interoperablen Jugendschutzbewertungen, deren bessere Nutzerorientierung und deren Vorteile für den Digital Single Market der EU aufgezeigt hat.