Was ist eigentlich...die Experimentier-Webseite Kniffelix?
Bei Kniffelix können sich kleine und große Tüftler verschiedene Forschungsmissionen mit Experimentieraufträgen durchlaufen. Kniffelix ist ein Online-Angebot der Kinderforscher an der TUHH, einer Nachwuchsinitiative an der Technischen Universität Hamburg. Neben der Begeisterung an Naturwissenschaften soll es auch die Medienkompetenz der Heranwachsenden fördern. Das Mediennetz Hamburg hat mit Stephanie Stelzer von Kniffelix über kniffelige Alltagsrätsel und das Projekt gesprochen.
Stell dich doch einmal kurz vor, wer bist du und was machst du?
Ich bin Steffie. Mich sieht man selten ohne Smartphone in der Hand. Ich finde es toll, welche Möglichkeiten uns die digitalen Medien heute bieten, uns zu informieren. Ich bin ein neugieriger, wissbegieriger Mensch. Als kleines Kind habe ich gern die Sendung mit der Maus geschaut, heute arbeite ich als Medienpädagogin bei den Kinderforschern an der Technischen Uni Hamburg an einer Online-Lernplattform namens Kniffelix, mit der Heranwachsende spielerisch die Naturwissenschaft in ihrem Alltag entdecken können.
Was genau ist Kniffelix?
Hinter Kniffelix verbirgt sich ein Mitmach-Experimentier-Angebot für Kinder und Jugendliche. Kleine und große Forscher können hier alltägliche Situationen näher unter die Lupe nehmen. Dabei durchlaufen sie aufeinander aufbauende Forschungsmissionen, in deren Rahmen sie experimentieren und so der Naturwissenschaft hinter dem Alltagsphänomen auf die Schliche kommen können. In der Kniffelix Community können die Lernenden sich mit anderen über ihre Versuchsergebnisse austauschen und so gemeinsam das Alltagsrätsel lösen.
Das Bildungsangebot von Kniffelix ist online für jedermann frei zugänglich. Es handelt sich um eine Open Educational Ressource – kurz OER, welche im Rahmen der Hamburg Open Online University (HOOU) realisiert wird.
Wie ist das Angebot in die HOOU eingebunden?
Ziel der HOOU ist es, die Hochschulen für die breite Öffentlichkeit zu öffnen und zu vermitteln, welchen Stellenwert die Forschung für unser tägliches Leben hat. Bei Kniffelix holen wir die jungen Lerner aus ihrem Alltag ab und animieren sie mehr Fragen zu stellen und ihre Umgebung zu erkunden. Dabei wollen wir anhand von Experimenten vermitteln, wie wissenschaftliches Arbeiten und Forschung funktioniert. Wissenschaft lebt außerdem vom Austausch und der kollaborativen Zusammenarbeit. Das können die Lernenden in unserer Community erfahren.
Wie und von wem werden die Inhalte erstellt? Wer kann da mitmachen?
Bei der Erstellung der Kniffelix Inhalte arbeite ich eng mit meinen Kollegen aus dem Kinderforscher Team zusammen. Unser Team besteht aus Erziehungswissenschaftlern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und eben mir, der Medienverrückten. Bei der Auswahl der Inhalte achten wir darauf, dass sie zum einen Bezug zu Forschungsschwerpunkten der TUHH und zum anderen zu schulischen Lehrplänen haben.
Doch die Schüler sind die eigentlichen Experten! Daher arbeiten wir gern mit Schulklassen oder AGs zusammen, um neue Experimentieraufgaben zu entwickeln. Bei der Medienproduktion für die Kniffelix Webseite werden die Schüler meist richtig kreativ, verborgene Talente werden entdeckt und sie sind stolz auf ihre Ergebnisse. Wer Lust hat, mit uns Aufgaben zu entwickeln, kann sich gern bei mir melden: stephanie.stelzer@kinderforscher.de.
Mit welchem Ziel wurde Kniffelix eingerichtet?
Mit Kniffelix möchten wir zum einen Heranwachsende für Naturwissenschaften begeistern und ihren Forschergeist wecken. Dabei geht es natürlich auch darum, interessante Studien- und Berufswege aufzuzeigen. Zum anderen möchten wir die Medienkompetenz der Schüler fördern.
Wie sieht es im Bereich der Medienbildung und Medienkompetenz aus?
Mit unserem Mitmach-Angebot möchten wir den Heranwachsenden aufzeigen, wie sie sich aktiv in eine Internet-Community einbringen können und sie gleichzeitig dafür sensibilisieren, wie sie dabei verantwortungsvoll mit anderen umgehen. Da für unsere Zielgruppe der Jugendschutz greift, machen wir sie außerdem mit dem Prinzip des geschützten, anonymen Surfraumes vertraut und bringen ihnen den sensiblen Umgang mit ihren Daten näher.
Bei der Medienproduktion geht es dann darum, wie ich Lerninhalte didaktisch sinnvoll und ansprechend für andere aufbereiten kann. Dabei setzen sich die Schüler mit etwa folgenden Fragen auseinander: Was macht einen ansprechenden Text aus? Welchen Bildausschnitt wähle ich, um meine Aussage zu transportieren? Was ist ein eigentlich ein Storyboard?
Wie verändert sich Lernen und Lehren durch die Kniffelix?
Das Tolle an Kniffelix ist, dass naturwissenschaftliche Fragestellungen und medienpädagogische Bestrebungen zusammenspielen. Das macht das Projekt interdisziplinär und offen für verschiedene Lern- und Lehrkontexte
Als OER lebt Kniffelix vom Austausch, man lernt nie aus! So möchten wir unsere Nutzer ermutigen, gemeinsam mit uns an Kniffelix zu arbeiten und dabei Neues zu lernen und zu schaffen. Unsere Inhalte dürfen mit anderen geteilt und weiterverarbeitet werden! Außerdem bieten wir gern jedem ein Sprachrohr, der seine Experimentierideen anderen frei zugänglich machen möchte
Was wünscht ihr euch für die Zukunft von Kniffelix?
Wir würden uns freuen, wenn Kniffelix in Zukunft weiter wächst und wir ein vielfältiges Angebot für eine große Community aufbauen könnten. Toll wäre es, wenn unser Mitmach-Angebot immer mehr Einzug in den Schulunterricht finden, aber auch gern Zuhause in der Freizeit genutzt würde.
Vielen Dank für das Interview!
Mehr zu Kniffelix: https://kniffelix.rz.tu-harburg.de/